ab 28.März 2019 österreichweit im Kino

Trailer

Synopsis

Die Tage wie das Jahr zeigt das Leben und die landwirtschaftliche Arbeit von Gottfried und Elfie auf einem kleinteiligen Gehöft im Waldviertel – Niederösterreich. Die beiden haben sich konsequent für eine „kleine“ Wirtschaftsweise entschieden, betrachten ihre Tiere als Lebewesen und den Boden als eigenen Kosmos.

Der Film heftet sich diesem Leben auf die Spur, baut ohne Kommentar und Erklärung eine Erzählung auf, die die verbreitete ressourcenzerstörende Praxis des Landwirtschaftens und ungezügelten Verbrauchens ad absurdum führt und spüren lässt: Es geht auch anders. Dieser Eindruck sollte sich über die Bildsprache und Erzählweise vermitteln, ganz im Sinn von John Berger, dessen Arbeit eine wichtige Anregung für diesen Film war:

Eine Bilderfolge bietet keinen verbalen Schlüssel an. Täte man es, so würde man den Erscheinungen eine einzige verbale Bedeutung aufnötigen. Doch Erscheinungen sind in sich vieldeutig, haben mehrere Bedeutungen. Darum ist das Visuelle so erstaunlich, ist das Gedächtnis, das auf dem Visuellen beruht, freier als der Verstand.
John Berger / Jean Mohr, Eine andere Art zu erzählen

Ich habe ein Jahr lang die Arbeit und das Leben meiner beiden Protagonisten begleitet und versucht, in deren Arbeitsprozesse und Rhythmen einzutauchen. Dies wurde möglich durch die lange Drehzeit und den Umstand, dass mein „Labor“, also mein Arbeits- und Untersuchungsort vor meiner Haustür gelegen ist. Das Labor, um bei diesem Vergleich zu bleiben, konfrontiert mich persönlich besonders mit den Themen Konsequenz. Wie kann ich der Konsequenz des Handelns meiner Protagonisten mit meinem Handeln als Filmschaffender entsprechen? Diese Frage und diese Auseinandersetzung war Triebfeder des gegenständlichen Films und seiner ästhetischen Ausrichtung.

Con­tent


OTHMAR SCHMIDERER
ÜBER DEN FILM

Die Tage wie das Jahr knüpft an frühere Arbeiten an. Zum einen an Am Stein (1998), in dem ich mich mit dem Komplex Almwirtschaft und Vermarktung der Alpen beschäftigt habe. Zum anderen an Im Augenblick – Die Historie und das Offene (2013), einer gemeinsamen Arbeit mit Angela Summereder, die das Verhältnis Mensch und Tier auslotet.

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STEFAN SETTELE
KEIN BESONDERER BLICK – ANMERKUNGEN ZU OTHMAR SCHMIDERERS DIE TAGE WIE DAS JAHR

Er verstehe sich, sagt Bauer Gottfried Neuwirth ganz zu Beginn, noch über den Schwarzfilm des Vorspanns gesprochen, eher als Hüter seines Landes denn als ein beharrlich auf Ertragssteigerung ausgerichteter Bauer. Dass diese vorangestellte, isolierte Selbstauskunft dann auch die einzige außerhalb eines Arbeitszusammenhangs vernehmbare Einlassung bleiben wird, darf für die Architektur des gesamten Films von Othmar Schmiderer als programmatisch gelten.

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OTHMAR SCHMIDERER / KARIN SCHIEFER AFC
SEHEN IMMER WIEDER NEU LERNEN - INTERVIEW

Von Winter auf Winter hat Othmar Schmiderer in Die Tage wie das Jahr eine kleine Biolandwirtschaft in seinen Fokus genommen, um aus nächster Nähe auf einen Arbeitsprozess in seinen Details und Wiederholungen einzugehen und sich mit einem selten gewordenen Arbeitsbegriff auseinanderzusetzen, der von Autonomie und Unabhängigkeit bestimmt ist.

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FILM CREDITS

OTHMAR SCHMIDERER BIO/FILMOGRAFIE

ANGELA SUMMEREDER BIO/FILMOGRAFIE

ARTHUR SUMMEREDER BIO/FILMOGRAFIE
 

PRESSESTIMMEN

»So lebendig und vielfältig die Kameraarbeit, so bewegend … so rasant, wenn das bei diesem Sujet zu sagen erlaubt ist. Das ist wohl ein bisschen wie die herrliche Differenz zwischen dem Machen, Reifen, Verteilen von Käse und dem so explosionsartigen (und erhebenden, wenn er gelungen ist) Moment des Käse-Verzehrs – so die Arbeit über zwei Jahre und dann diese 86 Minuten Filmexplosion. Da ist ein ganz großartiges Werk gelungen.«    Alexander Horwath

»Schmiderer konzentriert sich auf die alltäglichen Routinen. Er beobachtet, ohne zu kommentieren, und rhythmisiert, ohne auf Klischees zu verkürzen. Die Genauigkeit in der Gestaltung (Montage: Arthur Summereder, Originalton: Angela Summereder) treibt dem Film von vornherein jedes falsche Idyll aus. Das ist durchaus keine Kleinigkeit, denn Die Tage wie das Jahr ist ein Film der prächtigen Bilder, tollen Charakterdarsteller (die Schafe!) und herrlichen Landschaft (im Wechsel der Jahrszeiten). Zudem ist er ein Film aus ruhiger Hand, wie es anlässlich der Premiere beim Dokumentarfilmfestival Leipzig hieß. Er ist tatsächlich fürs Kino gemacht - und dort, nur dort, sollte man ihn sehen.«    Michael Omasta, Falter

»Es ist gerade die Reduktion, das Fehlen von Thesen und Kommentaren, die diesem Einblick in die Mühen des landwirtschaftlichen Daseins seine Triftigkeit verleiht.«    Der Standard

»Othmar Schmiderer der für Regie, Kamera und Ton verantwortlich zeichnet, hat die Neuwirths ein Jahr lang beobachtet, ihre Arbeitsprozesse und -zyklen studiert; und er hat - John Berger folgend - auf den Weg der verbalen Interventionen verzichtet. Es ist unübersehbar, dass Schmiderer seinen eigenen Beruf ganz ähnlich begreift und ausübt wie seine beiden Helden ihren: Man arbeitet in größtmöglicher Autonomie, sozial produktiv, unter Verwendung moderater Produktionsmittel - und in jedem Sinne des Begriffs gewissenhaft. Es geht nicht um Größe, es geht um Substanz und Essenz. Schmiderer erzählt zügig, in sinnlichen Bildern, nennt seinen Schauplatz ›Labor‹, in dem er die ›Konsequenz des Handelns‹ seiner Protagonisten abbilden wollte. Schnittmeister Arthur Summereder wurde bei der Diagonale für die beste künstlerische Doku-Montage ausgezeichnet. Die Tage wie das Jahr ist tatsächlich, seinem (nur scheinbar) ›kleinen‹ Thema zum Trotz, ein Film für die große Leinwand.«    Stefan Grissemann, Profil

Kontakt / Presse

PRODUKTION
o.schmiderer filmproduktion
Kellerhausgasse 1
3484 Grafenwoerth, Österreich
M +43 (0) 676 602 8570
o.schmiderer@aon.at
www.othmarschmiderer.at

VERLEIH
o.schmiderer filmproduktion
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FILMLADEN Filmverleih
(01) 523 43 62
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M +43 (0) 699 12641347
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